Nachwuchsprobleme hat die Polizei nicht. Dennoch haben der Einstellungsberater für Pforzheim, den Enzkreis, Calw und Nagold, Andreas Reuster und sein Kollege, der Ansprechpartner für die Fatih-Moschee, Klaus Vaupel, am vergangenen Samstagnachmittag erstmals eine Informationsveranstaltung vor Interessierten der islamischen Gemeinde gegeben. „Je mehr die europäische Union sich öffnet, desto mehr muss das auch die Polizei tun“, sagte Vaupel im Vorfeld der Veranstaltung.
Immerhin, 2013 hätten bereits 46 Prozent der Bewerber für den Polizeidienst einen Migrationshintergrund gehabt. Seit einigen Jahren, erklärte Reuster den rund 30 Interessierten, die zu dem Termin in die Moschee gekommen waren, sei es nicht mehr notwendig, einen deutschen Pass zu besitzen, um in den aktiven Polizeidienst aufgenommen zu werden. Voraussetzung sei in einem solchen Fall lediglich, dass man bereits seit mindestens zehn Jahren legal in Deutschland lebe, die deutsche Sprache beherrsche und dies auch der Fall bei der eigenen Muttersprache sei.
In der Ausbildung zum mittleren Dienst, da waren sich die Kollegen einig, habe sich seit ihrer Ausbildung viel verändert. Sehr militaristisch und mit jeder Menge theoretischem Frontalunterricht verbunden, so habe die Ausbildung zu ihrer Zeit ausgesehen. Heute müsste der Polizeinachwuchs rund 50 Prozent Praxis absolvieren und viel mehr Sport machen. Situatives Handlungstraining gehöre ebenso zur Ausbildung wie das sogenannte Abwehr-Zugriffs-Training (AZT).
Fragen hatten die Jungen und Mädchen trotz ausführlicher Erklärungen von Reuster jede Menge. Einige von ihnen hatten sich lange im Voraus schon mit den beruflichen Möglichkeiten im Polizeidienst auseinandergesetzt. Die etwas Jüngeren lernten an diesem Nachmittag, wozu beispielsweise eine Hubschrauberstaffel nützt.
Quelle: Pforzheimer Zeitug