Unter blauem Himmel und bei strahlender Sonne jagen Kinder einander, Händler bieten Schmuck und Haushaltswaren an, ein Kalligraph malt vor den Augen der Besucher kunstvolle Schriften auf die Leinwand und aus allen Ecken weht ein herrlicher Duft nach Gewürzen, süßem Tee und gegrilltem Fleisch.
Das Kulturfest der Fatih-Moschee am östlichen Ende Pforzheims erinnert, nicht ganz zufällig, an einen orientalischen Basar. "Wir versuchen an so einem Tag zum einen unsere Kultur und zum anderen unsere Gemeinde als einen Teil dieser Stadt zu präsentieren", erläutert Basri Okumus, Vorstandsvorsitzender der Pforzheimer Moschee. Dass wie in den vergangenen Jahren auch wieder Vertreter anderer Religionen den Weg in das "Orient-Zelt" neben der Bühne gefunden haben, freut ihn ganz besonders.
Inzwischen ist es schon Tradition bei einem reichhaltigen, gemeinsamen Essen zusammen den Ausklang des viertägigen Festes zu genießen. "Es ist für uns ein großes Zeichen der Akzeptanz, wenn auch viele Nicht-Muslime unser Kulturfest besuchen", sagt Halil Sahin, Generalsekretär und Dialogbeauftragter der Gemeinde. Bei der diesjährigen Auflage wurden bereits beim Start am Donnerstag 5000 Besucher verzeichnet, bis Sonntagmittag schon über 15000. Neben Kulinarischem gab es zudem Moscheeführungen und Fragerunden.
Dialog der Religionen
Für Christiane Quincke, Dekanin der evangelischen Kirche Pforzheim, und den katholischen Dekan Bernhard Ihle sind solche Termine eine Möglichkeit der Begegnung. "Ich bewundere, was hier auf die Beine gestellt wird", sagt Quincke. Für sie ist es ein wichtiger Teil auch für die zukünftige Intensivierung christlich-islamischer Dialoge. Und auch Ihle genießt den Besuch: "Bei solch einer Atmosphäre fühlt man sich schnell aufgenommen"
Quelle: Pforzheimer Zeitung - Montag, 18.05.2015