"WIR AKZEPTIEREN KEINEN TERROR"

Rote Nelken für die Opfer der Anschläge in Istanbul und Burkina Faso legten Pforzheimer am Samstag nieder.
Rote Nelken für die Opfer der Anschläge in Istanbul und Burkina Faso legten Pforzheimer am Samstag nieder.

Trauerminute für die Opfer von Istanbul

"Es ist grausam, was Menschen Menschen antun," konstatierte Oberbürgermeister Gert Hager am Samstag in seiner kurzen Ansprache am Leopoldplatz, aber gerade deshalb sei ein Zeichen so wichtig: Ein gemeinsames Zeichen gegen die schrecklichen Attentate in Istanbul, wo Deutsche Opfer wurden und auch in Burkina Faso, wo Menschen aus ihrem Alltag gerissen und unbeteiligte Opfer wurden.

Man dürfe nicht zulassen, dass die Attentäter von unseren Gedanken und Herzen Besitz ergreifen, erklärte Hager. Er rief dazu auf, Frieden in unseren Herzen zu bewahren. "Wir gestalten unsere Welt" - nicht die Attentäter. Zum Gedenken an die Opfer der Anschläge hatte die Stadt Pforzheim am Samstagmittag mit der Fatih Moschee und den Religionsgemeinschaften zum gemeinsamen Gedenken bei einer Trauerminute aufgerufen.

Halil Sahin, Generalsekretär der Fatih Moschee, und Basri Okumus, deren Vorstandsvorsitzender, erklärten am Rande der Gedenkveranstaltung, wie sehr sie die Taten der Attentäter verabscheuen: "Wir akzeptieren keinen Terror."

 

Auch wenn nur ein Mensch bei einem Terrorakt stirbt, sähe der Islam das als ein Verbrechen gegen die gesamte Menschheit an, erklärte Okumus. Rami Suliman (Vorstandsvorsitzender der jüdischen Gemeinde Pforzheim) richtete Grüße seiner Gemeinde aus, die wegen des Sabbats nur in Gedanken dabei sein könne.

Ebenso Vertreter der evangelischen Kirche, die zeitgleich in Hohenwart tagten. So legten rund drei Dutzend Teilnehmer, darunter Bürgermeisterin Monika Müller und Stadtrat Christof Weisenbacher zum Gedenken der Opfer Nelken nieder. Der Ort soll auch in den kommenden Tagen zum Gedenken an alle Opfer des Terrors einladen.

 

 


Quelle: Pforzheimer Kurier, 18.01.2016