Gemeinde der Fatih-Moschee öffnet vom 5. bis 8. Mai beim Kulturfest ihre Tore
Pforzheim. Lebensart, Religion und viel leckeres Essen: Kommende Woche öffnet die Fatih-Moschee beim Kulturfest wieder ihre Tore für Besucher. Derzeit laufen die Vorbereitungen. „Die ganze Gemeinde hilft mit, Jung und Alt“, sagt Generalsekretär Halil Sahin. Für viele sei die Veranstaltung um Christi Himmelfahrt ein fester Termin. „Es gibt Familien, die vier Tage lang nicht selbst kochen“, so Sahin. Überlegungen, den Termin des Wetters wegen nach hinten zu verlegen, habe man verworfen, um Kollisionen mit den Vorbereitungen für Ramadan zu vermeiden: Der Fastenmonat beginnt dieses Jahr am 6. Juni.
Während an den vier Tagen von 11 bis 19 Uhr die türkische Küche ebenso präsentiert wird wie allerlei landestypische Waren, Geschenkideen, mystische Tänze und religiöse Lieder erwartet Besucher auch die Möglichkeit, an Moscheeführungen teilzunehmen – immer um 14, 16 sowie 18 Uhr. Sich zu öffnen, ist Alltag für die Gemeinde, die das ganze Jahr über regelmäßig Gruppen in ihrem Gotteshaus empfängt. Die Aktiven engagierten sich ehrenamtlich, sagt Sahin. Das Geld sei für die zur Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) gehörigen Gemeinde gedacht.
Neues Gebäude geplant
Sie hofft, dieses Jahr mit dem Bau des lange geplanten Kulturkomplexes beginnen zu können. „Es fehlen uns Räume für Rückzugsmöglichkeiten, etwa für Kinder und Jugendliche, und größere Veranstaltungen wie die Begegnung mit anderen Religionsvertretern“, sagt Sahin. „Bislang haben wir nur eine Cafeteria und einen Billardraum.“ Abseits der religiösen Bedeutung sei die Moschee auch ein wichtiger Treffpunkt geworden, gerade am Wochenende. Daher brauche man ein Gemeindezentrum.
Fehlte es anfangs am Geld für den Zwei-Millionen-Bau, hängt das Projekt nun, da die Gemeindemitglieder angespart haben, an einer Genehmigung, bei der ein unscheinbarer Nachbar ein Wörtchen mitzureden hat: die Zauneidechse. Experten aus Karlsruhe werden versuchen, das geschützte Tierchen zum Umzug zu bewegen. „Wir haben dafür eigens ein Geländestück gekauft“, sagt Sahin. Nun heißt es hoffen.
Das gilt auch für die erfahrungsgemäß immer wieder problematische Witterung beim Kulturfest. Ungleich planbarer sind da die Gäste. „Dieses Jahr machen wir die Eröffnung groß“, sagt Generalsekretär Sahin. Oberbürgermeister Gert Hager stehe für Donnerstag 14.30 Uhr schon auf der Gästeliste, man erwarte auch die Vertreter anderer Religionen an der Eutinger Straße. „Alle sind eingeladen.“
Pforzheimer Zeitung, 30. April 2016